Genug von Burgen und Entdeckern: Jetzt geht’s in die Luft

von Gastautor Ingo Lau

„The race is over“. Der Schweizer Christian Maurer – von sein Freunden liebevoll Chrigel genannt – hat das härteste Gleitschirmrennen der Welt, die Red Bull X-Alps in diesem Juli zum vierten Mal gewonnen. Das Rennen führte über neun Wendepunkte in den Alpen von Salzburg nach Monaco. Fortbewegen dürfen sich die Teilnehmer dabei nur wandernd, also zu Fuß, oder fliegend mit dem Gleitschirm.

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Gleitschirmpilot und Spieleautor Matus Skvarka bringt die RedBull X-Alps auf das Spielbrett

Für die Brettspielidee „Paragliding X-Alps“ von Matus Skvarka aus Bratislava hat das Rennen gerade erst begonnen. In den kommenden Wochen möchte der Spieleautor insgesamt 30.000 Euro einsammeln, damit aus seiner Idee ein käufliches Produkt wird. Auf Indiegogo, einer internationalen Crowdfunding-Plattform, stellt er sein Spiel auf Englisch vor, und das hat für die Freunde packender Strategiespiele manches zu bieten.

Rennen über Berg und Tal

Das Drehbuch hält sich zunächst streng an die X-Alps-Idee. Jeder Spieler bewegt seinen imaginären Gleitschirm-Piloten wandernd und fliegend durch eine Landschaft aus Bergen, Tälern, Flüssen und Wiesen. Dabei ist das Spielbrett nicht fix sondern kann aus sechs Segmenten immer wieder neu zusammengesetzt werden. Die Segmente wiederum unterteilen sich in der Form von Bienenwaben in unterschiedlich farbige Felder mit entsprechenden Höhenangaben, so dass schnell zu erkennen ist, wo es bergauf und wo es hinunter geht. Auf dem Brett werden zunächst noch Start und Ziel sowie die Wendepunkte festgelegt und schon kann das eigentliche Rennen starten.

Das Spiel gliedert sich in Tage und Runden. Jeder Tag besteht aus sieben Runden oder Spielzügen. Dafür, dass sich die Spieltage unterschiedlich gestalten, sorgt die tägliche Wettervorhersage mit ihren drei Wetterparametern: Wolkenbasis, Niederschlag und Windrichtung. Spätestens hier merkt man, dass Autor Matus Skvarka selbst seit vielen Jahren als Gleitschirm-Pilot unterwegs ist.

Rauf oder runter: Die Wetterkarten beeinflussen die Flugbedingungen der Piloten.

Rauf oder runter: Die Wetterkarten beeinflussen die Flugbedingungen der Piloten.

Nachdem das Wetter bekannt ist, muss jeder Spieler für sich im Kopf seine Route, zu Fuß und mit dem Gleitschirm, planen. Die eigentlichen Spielzüge werden mit Hilfe eine Piloten-Panels ausgeführt, auf dem die Flughöhe und die Energie, die für das Wandern zur Verfügung steht, festgehalten wird. Abhängig davon wie man sich fortbewegt, wird unterschiedlich viel Energie oder Flughöhe vernichtet. Wandern im Flachland kostet beispielsweise 100 Energiepunkte pro Feld, steigt man hingegen aus einem Tal mit Höhe 0 auf einen 500 m hohen Berg wird die Höhendifferenz, also 500 Energiepunkte verbrannt.

Vorsicht vor Gewittern

Beim Wandern oder Fliegen durchs Gelände treffen die Piloten immer wieder auf aktive Felder. Auf solchen Feldern – es gibt drei verschiedene – entscheidet der Würfel darüber, wie viel Höhe oder Energie der Pilot gewinnt (roter Rand) oder verliert (blauer Rand). Die dritte Art von aktiven Feldern (weißer Rand) sorgt dafür, dass die Wetterkarten ins Spiel kommen. Sie machen das Rennen erst richtig interessant. Durch sie entstehen auf dem Spielplan farbige Zonen, in denen die Wolkenbasis sinkt, das Gewitterrisiko zunimmt oder der Wind kräftig von hinten bläst. Das alles hat natürlich wieder direkten Einfluss auf die Piloten, die sich in der betreffenden Zone befinden oder durch sie hindurch wollen: Sie können nicht mehr so hoch aufsteigen, verlieren beim Fliegen schneller an Höhe oder kommen mit Rückenwind schneller voran.

Als weiteres Strategieelement verfügt jeder Spieler noch über fünf Aktionskarten, die er geschickt einsetzen kann um sich beim Wandern oder Fliegen Vorteile zu verschaffen. Aber Achtung, um das Ziel zu erreichen, muss man zunächst alle Aktionskarten losgeworden sein.

„Paragliding X-Alps“ wirkt als Spieleidee schon sehr ausgereift. Die auf Indiegogo gezeigten Abbildungen vom Spielbrett, den Panels und den Aktionskarten sind ansprechend gestaltet, aber auch so gehalten, dass sie sich ohne große Probleme realisieren und ohne immense Kosten produzieren lassen. Lediglich die Piloten in Form kleiner farbiger Kegel sollten noch etwas aufgehübscht werden.

Fazit

Also ich freue mich darauf, dass „Paragliding X-Apls“ als Brettspiel das Licht der Welt erblickt. Nicht nur deshalb weil ich selbst Gleitschirm fliege, sondern weil ich als begeisterter Boardgamer von den ewigen Burgen-, Ritter- oder Entdeckerspielen langsam genug habe. Unter dem Link http://www.indiegogo.com/projects/paragliding-x-alps/x/11575806#/story kann man den Autor Matus Skvarka und sein Spiel unterstützen.

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