Im Chickwood Forest übernimmt Robin Hahn die Rolle des Rächers der Gerechten. Er nimmt den Reichen und gibt den Armen. Mit List und Tücke raubt Robin die Schlösser der Reichen aus und verteilt die Almosen. Doch dabei ist Vorsicht geboten, um im lustigen Reigen den Überblick zu wahren.
Chicken Forest von Matt Loomis ist ein einfaches Kartenlegespiel, bei dem man allerdings seine Mitspieler beobachten und etwas taktieren muss. In der Tischmitte liegen je nach Spieleranzahl bis zu sechs Schlösser, an die ein Spieler seine Karten anlegen muss. Die Schlösser haben den Wert 1 bis 6. Am Ende des Spiels ist jedes Schloss die aufgedruckten Siegpunkte wert. Außerdem geben die Schlösser die Spielreihenfolge im nächsten Durchgang vor.

Jeder Spieler legt drei Karten bei Chickwood Forest an die Schlösser an. Danach sucht sich jeder Spieler einen Stapel aus und nimmt das zugehörige Schloss.
Jeder Spieler erhält zu Beginn eines Durchgangs 3 Karten, die der Reihenfolge nach offen oder verdeckt – auch das geben die Schlösser vor – abgelegt werden. Sind alle Karten abgelegt, darf jeder Spieler sich ein Schloss und die daran angelegten Karten nehmen. Die Beutekarten werden offen vor jedem Spieler ausgelegt. Wer hierbei eine Almosenkarte (bis zu 3 Almosen) ergattert hat, darf jetzt im Dorf entsprechend viele Spielsteine ablegen. Danach beginnt der nächste Durchgang. Ist der Nachziehstapel aufgebraucht, endet das Spiel und die Abrechnung beginnt.
Vor dem ersten Spiel sollte man sich etwas mit den Karten vertraut machen. Es gibt hier mehrere verschiedene Kartentypen, deren Funktion in der Abrechnung man kennen sollte.
- Die Truhen geben entsprechend ihrer Anzahl mit sich selbst multipliziert Ruhmespunkte. Also: Vier Truhen einer Sorte ergeben 4×4=16 Ruhmespunkte. Allerding werden nur die meisten Truhen gewertet. Besitz man noch andere Truhen in geringerer Zahl, ist jede Truhe einen Minuspunkt wert. Besitzt man also vier grüne, drei silberne und eine goldene Truhe, erhält man 4×4-3-1=12 Ruhmespunkte. Hat man eine Attrappe in seinem Besitz, muss man von der längsten Reihe eine Karte abgeben.
- Jedes unterschiedliche Gewand ist 5 Ruhmespunkte wert. Hat man allerdings zwei Gewänder einer Sorte, gibt es keine Punkte mehr.
- Jedes Schmuckstück ist am Ende die aufgedruckten Punktezahlen wert.
- Die Maid Marihenn bringt für jede Schatzsorte einen Ruhmespunkt. Allerdings wird nur eine Maid pro Spieler gewertet. Eine zweite Maid bringt keine zusätzlichen Punkte.
- Jeder Scherge des Sheriffs zählt am Ende drei Minuspunkte.
- Außerdem bringen die Schlösser (Summe) und die Dörfer (Mehrheiten pro Dorf) noch Siegpunkte.
Diese ganzen Punkte zusammengerechnet ergeben das Endergebnis.
Meine Meinung
Chickwood Forest ist ein kleines, nettes Spiel für Zwischendurch. Wenn man die Karten kennt oder sich der Hilfekarte zur Schlusswertung bedient, spielt sich das Spiel recht flüssig und man kann eine Partie problemlos in 30 Minuten spielen. Man sollte sich bei der Ablage der Karten nicht zu viele Gedanken machen, denn durch die abgelegten verdeckten Karten wird die Schlösserauswahl zum berühmten Stochern im Nebel, was dem Ganzen allerdings eine überraschende Bluffnote gibt.

Im Dorf lassen sich kräftig Punkte machen, dazu muss man allerdings Almosen verteilen
Liegt beispielsweise als erste Karte ein Scherge (-3 Ruhmespunkte) an einem Schloss, kann ein Spieler dort verdeckte Karten ablegen, die viele Ruhmespunkte bringen, in der Hoffnung, dass sich die anderen Spieler von dem Schergen täuschen lassen. Hat man diese Aktion erfolgreich durchgezogen, kann man beim nächsten Mal schlechte Karten ablegen. Vielleicht fällt jemand auf den Trick herein und nimmt diesen Stapel.
Einziger Wermutstropfen: Dem Spiel liegt kein Abrechnungsblock bei. Es gibt zwar eine Kopiervorlage, die man von der Zoch-Homepage herunterladen kann, doch hier hat man meiner Meinung nach am falschen Ende gespart. Ein kleiner Block, wie er mittlerweile vielen Spielen beiliegt, wäre schön gewesen. Mein Tipp: Kopiervorlage einfach farbig ausdrucken, laminieren und mit einem entsprechenden Filzstift dem Spiel beilegen.
Aufgrund des Bluffelementes und des vielfältigen Abrechnungsmechanismus hat Zoch das Spiel ab 12 eingestuft. Ich denke aber, clevere Spieler ab 10 kriegen das auch hin.
Vielen Dank an Zoch für ein Rezensionsexemplar von Chickwood Forest.
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Spielbewertung für Chickwood Forest von Matt Loomis
Schwierigkeit | Spielspaß | Spielreiz | Spielgrafik |
---|---|---|---|
mittel | hoch | hoch | sehr lustige Umsetzung |
Alter | Spieler | Spieldauer | Spielpreis |
ab 12 Jahre | 2 – 5 | 30-45 min | ca. 17 Euro |
Gesamturteil: