Bilderspaß für sieben Spieler

Facecards von Ravensburger ist ein netter Bilderrätselspaß, den man am besten mit der maximalen Spieleranzahl spielt. Das Spiel von Leo Colovini ist schnell erklärt und sehr kommunikativ.

Jeder Spieler erhält zu Beginn der Partie sechs Gesichterkarten. Er sucht sich zwei aus, von denen er glaubt, dass sich diese beiden Karten sehr leicht identifizieren lassen. Eine der beiden Karten legt der Spieler verdeckt vor sich ab, die andere wird verdeckt in die Tischmitte gelegt. Die Karten in der Tischmitte werden gemischt und dann aufgedeckt. Jeder Spieler deckt nun auch die  Karte auf, die er vor sich liegen hat. Beginnend beim Startspieler hat jeder Spieler genau einen Versuch, zwei Karten eines Spielers herauszufinden. Gelingt das, erhalten der ratende und der geratene Spieler jeweil einen Punkt. Handelt es sich um Karten verschiedener Kategorien, gibt es noch einen Zusatzpunkt. War jeder Spieler einmal Startspieler, endet die Partie und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.

Facecards ist ein geselliges Spiel von Leo Colovini für bis zu sieben Spieler

Facecards ist ein geselliges Spiel von Leo Colovini für bis zu sieben Spieler

Meine Meinung

Facecards ist ein echter Spaß in großer Runde. Jeder Spieler denkt ja, dass seine beiden Karten besonders gut zusammenpassen. Werden in der Tischmitte die Karten aufgedeckt, sieht die Lage plötzlich ganz anders aus: Auf einmal liegen dort mindestens drei Karten, die zu der Karte eines Spielers passen. Das macht die Sache etwas verwirrend. Es hat sich allerdings bewährt, möglichst einfach zu denken. Männer mit Bärten sind zum Beispiel immer ein guter Tipp.

Typische Spielsituation bei Facecards: Welche der außenliegenden Karten gehört zu welcher Karte in der Tischmitte? Was einfach klingt ist aber gar nicht so einfach.

Typische Spielsituation bei Facecards: Welche der außenliegenden Karten gehört zu welcher Karte in der Tischmitte? Was einfach klingt, ist aber gar nicht so einfach.

Facecards ist ein geselliges Spiel. Besonders interessant ist es, wenn man es zum zweiten Mal in einer Spielrunde spielt. In der ersten Partie kennt man die Gesichter noch nicht und man weiß auch noch nicht so richtig, wie die Mitspieler ticken. Meistens bleiben die Spieler unter 10 Punkten. Die zweite Partie macht dann richtig Spaß. Fast jeder Spieler verbessert seinen Punktestand aus der ersten Partie deutlich. Man weiß jetzt, worauf man achten muss und welcher Spieler welche Zusammenhänge der Bilder nutzt. Die Erfolgserlebnisse steigen. Die dritte Partie hintereinander sollte man nicht mehr in der gleichen Besetzung spielen. Diverse Déjà-vu-Erlebnisse lassen den Spaßfaktor leicht sinken. Ein anderer Kartensatz wäre jetzt nicht schlecht. Da letzteres noch nicht geht, bleibt einem nur die veränderte Zusammensetzung der Spielrunde, um den Spaßfaktor hoch zu halten.

Eine einfache Idee, die jeder langweiligen Geburtstagsparty gut tut, und die jeder sofort versteht. Vor allem, wenn man in den Zügen einer Parkuhr das Gesicht von Albert Einstein erkennt.

Vielen Dank an Ravensburger für ein Rezensionsexemplar.

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Spielbewertung für Facecards von Leo Colovini

Schwierigkeit Spielspaß Spielreiz Spielgrafik
leicht sehr hoch sehr hoch Gesichter eben
Alter Spieler Spieldauer Spielpreis
ab 12 Jahre 3 – 7 20 min ca. 11 Euro

Gesamturteil:

sterne_4_5_klein

 

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The Rise of Queensdale begeistert

Liebe Inka, lieber Markus,

als Autorenpaar seit Ihr seit vielen Jahren im Geschäft. Mit Village habt Ihr bereits 2012 ein Top-Spiel abgeliefert. Doch was Ihr beiden in den letzten Jahren treibt, verzaubert nicht nur mich, sondern alle Spielefans. Erst die Exit-Spiele, dann Rajas of the Ganges und jetzt auch noch Euer Meisterstück: Das Legacy-Spiel The Rise of Queensdale. Seit ich Mitte März das Rezensionsexemplar von Ravensburger erhalten habe, lässt mich das Spiel nicht mehr los. Ich möchte mich an dieser Stelle auch gleich bei allen Lesern meines Blogs entschuldigen, die längere Zeit nichts mehr von mir gehört haben. Aber dieses Spiel hat meine ganze Aufmerksamkeit erfordert.

Queensdale_Schachtel

The Rise of Queensdale ist ein absolutes Schwergewicht – in jeder Hinsicht

Bereits beim Auspacken der Schachtel aus dem Karton stellte ich fest, dass es sich bei dem Spiel um ein echtes Schwergewicht handelt. Beim Öffnen der Schachtel wußte ich auch warum: Voll bis zum Rand mit Spielematerial erhielt ich sofort einen ersten Eindruck von dem, was da auf mich zukommt.

Also Regel raus und lesen. Die ersten beiden Seiten sehen ganz normal aus. Doch was ist das: Auf den Folgeseiten sind leere Stellen. Auf den hinteren Seiten ist alles leer. Nur ein paar Rahmen und ein paar Nummern lassen vermuten, dass hier später etwas eingeklebt wird. Und tatsächlich: Dem Spiel liegen zahlreiche Klebebögen bei. Regelerweiterungen für kommende Partien.

The Rise of Queensdale ist ein sogenanntes Legacy-Spiel. Bei diesem Spieletypus baut jede Partie auf den Errungenschaften der vorherigen Partie auf. Werden bestimmte Levels übersprungen, kommen neue Spielelemente hinzu, die das Regelwerk erweitern. Ich möchte gar nicht wissen, wieviel Stunden Arbeit in diesem Spiel stecken, und wie oft Ihr kurz davor wart, das Projekt in die Ecke zu schmeißen. Daher ziehe ich meinen Hut, dass Ihr es bis zu Ende durchgezogen habt. Es hat sich gelohnt.

Ein einfacher Grundmechanismus, der über alle Partien gleichbleibt (zumindest bis jetzt), und ein tolles Belohnungssystem sorgen für viel Spielspaß bis zum Ende. Im Prinzip ist The Rise of Queensdale ein Würfel-Placement-Spiel. Jeder Spieler hat 5 Würfel, mit denen man Rohstoffe erhalten oder Aktionen ausführen kann. Zu Beginn einer Runde würfeln alle Spieler gleichzeitig und legen anschließend reihum Ihre Würfel ab. Haben alle Spieler Ihre Aktionen ausgeführt, wird wieder gewürfelt und eine neue Runde beginnt.

Jeder Spieler besitzt ein persönliches Spielziel in Form einer gewissen Punktezahl. Erreicht ein Spieler sein Ziel, bekommt er für die nächste Runde einen kleinen Startbonus. Alle Spieler, die ihr Ziel nicht erreichen, erhalten Siegel, die sie in permanente Vorteile auf ihren Würfeln umwandeln können. Dazu werden die Verbesserungen auf die Würfel aufgeklebt. Durch diese Permanentboni werden zurückliegende Spieler etwas stärker, sodass sie ihr Spielziel leichter erreichen. In Konsequenz heißt das: Alle Spieler entwickeln ihre Farbe nahezu im Gleichschritt. So bleibt das Spiel sehr ausgeglichen.

Was Ihr, liebe Inka und lieber Markus, mit The Rise of Queensdale vollbracht habt, ist mehr als beeindruckend. Das Spiel zieht einen unweigerlich in seinen Bann. Hat man sein Spielziel erreicht, möchte man gleich mit den neuen Regeln weiterspielen. Auch wenn das Einkleben der Regelsticker in das Regelheft manchmal etwas mühselig ist.

Was soll ich sagen: Ich bin total begeistert von dem Spiel und von der Arbeit, die Ihr beide in das Spiel gesteckt habt. Und ich hoffe, dass dies nicht das letzte Spiel dieser Art von Euch ist. Meine Bewertungsskala hat maximal fünf Sterne. Doch Euer Spiel liegt in jeder Hinsicht weit darüber. Bei einem Hotel würde man wohl Superior superduperplus dazu sagen.

Herzliche Grüße

Bernd Rademacher