Pegasus hat am 23. September seinen 2. Pressetag durchgeführt und den anwesenden Spielern einen Blick auf die zur Spiel kommenden Neuheiten gewährt. Mit von der Partie waren auch die Partnerverlage eggert und AEK.
Das Spektrum der Neuvorstellungen reichte von Kinderspielen wie Zauberei hoch drei und Rettet den Märchenschatz über Familienspiele wie Gierige Goblins und Kingdomino bis hin zu Kenner- und Expertenspiele. Insgesamt 17 Neuheiten gab es am Spieletag bei Pegasus zu Bestaunen und zum Ausprobieren.

Die Redakteure von Pegasus stehen bereit, ihre Spiele zu erklären
Leider reichte die Zeit nicht, um alle 17 Spiele zu testen, doch einige Neuheiten konnte ich ausprobieren und einen ersten Eindruck gewinnen. Ein kleiner Hinweis: Viele Bilder sind von noch nicht fertigen Spielen und können in der endgültigen Version noch abweichen.
Kingdomino
Dieses Spiel wird in Deutschland erst im November erscheinen, ist aber in Essen schon bei Blue Orange zu sehen. Das Spiel von Bruno Cathala wird auf einem 5 x 5-Raster gespielt. Angelegt wird an das eigene Schloss. Aus einem Beutel werden vier Teile gezogen, die wie Dominosteine aus zwei Hälften bestehen. Jeder Spieler darf sich einen Stein aussuchen und an sein Schloss anlegen. So geht es weiter, bis alle Steine aus dem Beutel gezogen sind. Am Ende ist das 5 x 5-Raster idealerweise ausgefüllt. Dabei sollten möglichst große Flächen entstehen, denn am Ende wird die Anzahl der Flächenteile mit den Gebäuden auf den einzelnen Flächen multipliziert.

Kingdomino wird auf einem 5 x 5-Raster gespielt
Mein erster Eindruck: Kingdomino ist ein nettes kleines Spiel. Die Regeln sind einfach, das Spiel kapieren auch Kinder ab 8 Jahren schnell. Mit 15-30 Minuten Spielzeit geht eine Partie flott von der Hand. Unbedingt auf der Messe ausprobieren.
Gierige Goblins
Bei Gierige Goblins agieren alle Spieler gleichzeitig und sehen sich kleine viereckige Chips an. Statt diese wie bei Tumult Royal in die Tischmitte zurückzulegen, legt jeder Spieler sein Teil in eine der 8 Minen ab. Glaubt ein Spieler, dass eine Mine zu seinen Voraussetzungen passt, legt er einen seiner Marker in die Mine. Haben alle Spieler ihre Marker gespielt, werden die Chips in den Minen aufgedeckt. Chips mit Edelsteinen der eigenen Farbe und Diamanten zählen 2 Taler, alle anderen 1 Taler. Monster fressen einen Edelstein, mit den Helfern können wir Sonderkarten erhalten, die uns helfen. Am wichtigsten sind jedoch die Dynamitstangen. Bei einer oder zwei Stangen verdoppelt bzw. verdreifacht sich der Wert der Mine. Liegen in der Mine mehr als 3 Stangen – und es hat Bumm gemacht. Alles ist weg und Strafe muss man auch noch zahlen. Gewonnen hat, wer als erster 60 Taler hat.
Mein erster Eindruck: Gierige Goblins sorgt für Action am Tisch, das Ablegen der Chips ist bei vier Spielern allerdings sehr unübersichtlich. Die Entscheidung für eine Mine ist also ziemliche Glückssache. Das Spiel von Richard Garfield besitzt einfache Regeln, ist für Kinder ab 8 Jahre und für 2 bis 4 Spieler. Aufgrund des hohen Glücksfaktor nichts für Taktiker.
Chariot Race
Chariot Race ist ein vereinfachtes Circus Maximus. Das antike Wagenrennen in der Variante von Matt Leakock wird lediglich mit drei Werten gesteuert – Geschwindigkeit, Schaden und Sesterzen. Je nach aktueller Geschwindigkeit wird mit 1 bis 5 Würfeln agiert. Auf den Würfeln gibt es Sesterzen – mit ihnen lässt sich der Wagen reparieren oder ein Würfelergebnis verändern -, Spurwechsel, Angriffe via Speer oder Kralle sowie Peitschen der Pferde (+2 Speed, -1 Schaden) oder eine Veränderung der Geschwindigkeit (+-1).
Vor dem Zug entscheidet sich ein Spieler, ob er seinen Wagen reparieren will. Danach wird entsprechend des Geschwindigkeitsmarkers auf dem Tableau gefahren. Wer dabei zu schnell in die Kurve rast, erhält Schaden. Am Ende des Zuges kann ich noch meinen Speer auf einen vorausfahrenden Fahrer werfen.
Mein erster Eindruck: Gefahren werden bei Chariot Race zwei Runden. Wie im Film Ben Hur erreicht nicht jeder Fahrer das Ziel. Das macht aber nichts. Bei diesem Spiel geht es nicht wirklich um den Sieg, sondern um den Spaß, den man beim Rennen hat. Das hat Chariot Race mit Circus Maximus gemeinsam. Dazu bedarf es allerdings auch einer entsprechend lustigen Spielrunde. Wer Chariot Race zu ernst angeht, wird ziemlich enttäuscht sein. Es ist ein Fungame. Mir hat die Umsetzung jedenfalls gefallen.
Mystic Vale
Das Spiel ist ein klassisches Bauspiel. Gebaut werden Karten! Jeder Spieler hat dazu in seinem Kartensatz 20 Karten, viele davon sind ganz leer. Vom verdeckten Kartenstapel ziehen wir solange Karten, bis 3 rote Bäume zu sehen sind. Jetzt wird geschaut, wieviel Mana zu sehen ist. Für das Mana kann man jetzt Erweiterungen für seine Karten aus der Auslage kaufen. Jede Karte steckt in einer oben offenen Folie. Die Erweiterung ist auf durchsichtiger Folie gedruckt und kann einfach in die Karte geschoben werden. In eine leere Karte können drei Erweiterungen gesteckt werden (oben, Mitte, unten). Auf diese Weise wird der Kartensatz immer stärker und ich kann mir mit der Zeit stärkere Karten kaufen, die später Siegpunkte bringen. Zusätzlich gibt es Seelensymbole, mit denen ich mir Sonderkarten mit Dauereffekten für meine Auslage kaufen kann.

Mystic Vale ist ein klassisches Bauspiel
Mein erster Eindruck: Bei Mystic Vale bin ich mir unsicher, ob es mir gefällt. Obwohl das Spiel insgesamt ganz gut daherkam, ist unsere Probepartie nur schleppend in die Gänge gekommen. Wichtig erscheint mir: Vor einer Partie sollte man sich intensiv mit den Erweiterungen und ihren Auswirkungen beschäftigen, um sein Deck perfekt optimieren zu können. Für ein klareres Bild werden wohl noch ein paar Partien gespielt werden müssen.
Glück Auf – Das Kartenspiel
Von Peter Eggert höchstpersönlich erklärt, startete die Partie des recht komplexen Kartenspiel mit Schwung. Im Prinzip geht es darum, Kohle zu schürfen, die geschürfte Kohle in Eisenbahnwagons zu verladen und mit einem Zug zum Verbraucher bringen. Die Aktionen, die man für diesen Mechanismus benötigt, liegen als Karten in der Tischmitte. Mit seinen 10 Arbeitern (Wert 5 x 1, 2 x 2, 3, 4, 5) kann man die Aktionen kaufen. Dazu werden die Arbeiter an die Aktionen angelegt. Liegt bereits ein Arbeiter an dieser Aktion, muss der nächst höhere Arbeiter gelegt werden.
Mein erster Eindruck: Das Spiel ist eher als Kennerspiel einzuordnen. Der Mechanismus ist gut durchdacht und das Spiel spielt sich flüssig. Man muss einerseits seinen Plan verfolgen, andererseits auf die Interaktion der Mitspieler reagieren. Mir hat es gut gefallen, sollten Essen-Besucher unbedingt ausprobieren.
Weitere Spiele des 2. Pressetages: