Bunter Flickenteppich für trübes Wetter

Was macht man am besten aus Stoffresten? Na logo, eine Decke. Im Fachjargon heißt diese Textiltechnik Patchwork. Und genau darum geht es beim gleichnamigen Spiel von Uwe Rosenberg. Wir haben das Spiel für Zwei nicht nur auf Herz und Nieren geprüft, sondern sogar lieb gewonnen, weil es uns einfach richtig Spaß gemacht hat.

Gespielt wird Patchwork auf einer leeren 9 x 9-Felder großen Decke. Diese gilt es im Laufe des Spiels mit den 33 Flicken zu besetzen, die unterschiedliche Formen und Größen haben. Vor dem Spiel kommt der zentrale Spielplan mit der Zeitspirale in die Mitte, die Flicken werden beliebig im Kreis darum herum verteilt. Die große Spielfigur wird hinter dem kleinsten Flicken platziert. Beide Spieler beginnen auf dem Startfeld der Zeitspirale. Sind beide Spieler im Zentrum angekommen, ist die Partie zu Ende. Wichtig: Am Zug ist immer der Spieler, der mit seiner Spielfigur auf der Zeitspirale weiter hinten liegt.

Die Zeitspirale liegt in der Mitte, die Flicken darum herum. Zur Auswahl stehen dem aktiven Spieler immer nur die nächsten drei Flicken vor der großen Spielfigur.

Die Zeitspirale liegt in der Mitte, die Flicken darum herum. Zur Auswahl stehen dem aktiven Spieler immer nur die nächsten drei Flicken vor der großen Spielfigur.

Wenn ein Spieler am Zug ist, hat er zwei Möglichkeiten: Er darf einen Flicken für Knöpfe – sie sind die Währung bei Patchwork – erwerben oder auf der Zeitspirale nach vorne ziehen und Knöpfe erhalten (pro Feld einen Knopf, maximal jedoch ein Feld vor den anderen Spieler). Möchte ein Spieler einen Flicken erwerben, so hat er genau die drei Flicken zur Auswahl, die vor der großen Spielfigur liegen. Der Spieler bezahlt die notwendigen Knöpfe, platziert die große Spielfigur dort, wo er den Flicken weggenommen hat, legt den Flicken auf seiner Decke ab und geht die auf dem Flicken angezeigte Zeit auf der Zeitspirale nach vorne. Überholt ein Spieler dabei den gegnerischen Spielstein, ist der andere Spieler dran. Bleibt er mit seinem Zug hinter dem Gegner, darf der Spieler nochmal. Auch Gleichstand gilt als hinter dem anderen Spieler.

Knöpfe sind wie gesagt das Zahlungsmittel in Patchwork und am Ende auch die Siegpunkte. Auf der Zeitspirale sind 8 Knöpfe abgebildet. Kommt ein Spieler mit seinem Spielstein über einen Knopf, erhält er so viele Knöpfe, wie auf seinem Flickenteppich abgebildet sind. Die einzelnen Flicken können bis zu 3 Knöpfe wert sein – sind aber auch entsprechend teuer (Zeit und Knöpfe). Kann ein Spieler keinen Flicken erwerben, muss er seinen Zeitstein vor den anderen Spieler setzen. Für jedes vorgegangene Feld erhält der Spieler einen Knopf.

Patchwork von Uwe Rosenberg ist ein tolles Zweierspiel und macht viel Freude

Die Zeitspirale liegt in der Mitte, die Flicken darum herum. Zur Auswahl stehen dem aktiven Spieler immer nur die nächsten drei Flicken vor der großen Spielfigur.

Auf der Zeitspirale sind auch noch 5 Sonderflicken untergebracht. Diese decken auf der Decke nur ein einzelnes Feld ab. Der Spieler, der zuerst über so einen Mini-Flicken seinen Spielstein zieht, erhält den Winzling. Die Mini-Flicken sind ideal, um Löcher in der Decke zu stopfen. Denn: Wer zuerst ein Quadrat mit 7 x 7-Feldern vollständig hat, bekommt 7 Bonusknöpfe.

Sind beide Spieler in der Mitte angekommen, wird abgerechnet. Dazu zählt jeder Spieler seine Knöpfe (plus Bonusknöpfe) und zieht für jedes freie Feld auf seiner Decke 2 Knöpfe ab. Wer jetzt mehr Knöpfe hat, gewinnt das Spiel. Übrigens: Negative Ergebnisse sind hier keine Seltenheit.

Fazit: Patchwork ist ein unterhaltsames Zweierspiel, das man immer wieder auspacken kann. Die Regeln sind einfach, aber es gehört schon ein gutes Auge dazu, welcher Flicken passt und welchen Flicken bekommt man vielleicht im nächsten oder übernächsten Zug. Daraus resultiert die Anordnung der Flicken auf der Decke.

Das Spiel von Uwe Rosenberg ist für Kinder ab 8 Jahren, was völlig in Ordnung ist. Die Spieldauer ist mit 30 Minuten angegeben, eine Partie dauert bei uns aber mittlerweile höchstens eine Viertelstunde. Also ideal für Zwischendurch. Einfach, schnell gespielt, unterhaltsam und mit hohem Wiederspielwert – von uns gibt es eine klare Empfehlung für Patchwork.

Vielen Dank an ASS/Lookout Spiele für ein Rezensionsexemplar.

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Spielbewertung für Patchwork von Uwe Rosenberg

Schwierigkeit Spielspaß Spielreiz Spielgrafik
leicht sehr hoch sehr hoch patchworkmäßig
Alter Spieler Spieldauer Spielpreis
ab 8 Jahre 2 30 min 17 Euro

Gesamturteil:

sterne_5_klein

 

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Deutscher Spielepreis 2014 vergeben

Die Gewinner des Deutschen Spielepreises stehen fest. Gewonnen hat der Favorit von The Board Game Journal – Russian Railroads von Helmut Ohley und Leonhard Orgler (Hans im Glück Verlag).

Auf den weiteren Plätzen der Top-Ten-Liste des Deutschen Spielepreises folgen:

2. Istanbul von Rüdiger Dorn (Pegasus Spiele)
3. Concordia von Mac Gerdts (PD-Verlag)
4. Love Letter von Seiji Kanai (Pegasus Spiele)
5. Camel Up von Steffen Bogen (eggertspiele und Pegasus Spiele)
6. Caverna – Die Höhlenbauern von Uwe Rosenberg (Lookout)
7. Lewis & Clark von Cédrick Chaboussit (Heidelberger Spieleverlag und Ludonaute)
8. Rokoko von Matthias Cramer und Louis und Stefan Malz (eggertspiele und Pegasus Spiele)
9. Die Glasstraße von Uwe Rosenberg (Feuerland Spiele)
10. Splendor von Marc André (Space Cowboys)

Gewinner des Deutschen KinderspielePreises 2014 ist
Feuerdrachen von Carlo Emanuele Lanzavecchia (HABA-Habermaaß)

Gewinner des Deutschen SpielePreises für das Spiel mit der vorbildlichen Regel – Träger der Goldenen Feder 2014 – Wanderpreis der Stadt Essen – ist
Abluxxen von Wolfgang Kramer und Michael Kiesling (Ravensburger Spieleverlag)