Joho, joho, Piraten fahr`n übers Meer

Ob Burt Lancaster als roter Korsar, Erol Flynn als Geoffrey Thorpe oder Jonny Depp als Captain Jack Sparrow: Die geschmeidigen Piraten haben mit viel Charme und Witz auf der Kinoleinwand große Erfolge verzeichnet. Auch wenn es lange ruhig um dieses Genre war, das Thema Piraten ist so aktuell wie nie. Jetzt kommt mit „Die Piraten der 7 Weltmeere“ von Alexander Newskiy und Oleg Sidorenko eine spielerische Umsetzung des Piratenthemas auf die heimischen Spieltische, die unsere Spielrunde mit ihrem ungewöhnlichen Würfelmechanismus sofort überzeugt hat.

Die Piraten der 7 Weltmeere überzeugen zunächst einmal durch die Gestaltung: Die Rückseite der Metallbox dient als Spielplan, das Deckelinnere als Würfelarena

Die Piraten der 7 Weltmeere überzeugen zunächst einmal durch die Gestaltung: Die Rückseite der Metallbox dient als Spielplan, das Deckelinnere als Würfelarena

Jeder Spieler ist Chef einer 7-köpfigen Piratenbande, wobei jedes Mitglied eine andere Funktion hat. Es gibt den Schiffsbauer, den Gouverneur, den Kapitän, die Inselbewohnerin, den Schamanen, den Händler und den Kartograf. Zu Beginn einer Spielrunde entscheiden alle Spieler verdeckt, welche dieser Rollen sie in dieser Runde nutzen möchten.  Die Rollen werden anschließend in der obigen Reihenfolge aufgerufen und aktiv. Jeder Spieler, dessen Rolle aufgerufen wird, dreht seine Rollenkarte um und macht die gewählte Aktion. Sind alle Rollen durch, beginnt dieses Prozedere von vorne.

Das zentrale Element ist dieser Rollenmechanismus. Vor der ersten Partie sollte man sich daher etwas ausführlicher mit den einzelnen Aktionen der Rollen und ihrer Reihenfolge beschäftigen. Das erleichtert den Einstieg in das Spiel, das sehr schöne Elemente beinhaltet.

Manche Rollen verlangen nach einer passenden Abenteuerkarte. Zu Beginn erhält jeder Spieler drei Abenteuerkarten. So benötigt man zum Beispiel für den Kapitän eine Karawanenkarte. Der Kapitän ist mit Sicherheit die schillerndste Figur im Spiel, denn er führt die Schiffe der Spieler in die Schlacht.

Jeder Spieler besitzt dazu in seiner Spielfarbe Würfel, die seine Schiffe verkörpern. Alle Spieler können sich an einer Seeschlacht beteiligen. Dazu gibt jeder Spieler dem aktiven Spieler seine ausgewählten Würfel. Zusammen mit den roten Würfeln, die die Schiffe der Karawane verkörpern, werden von ihm alle Würfel in den Schachteldeckel geworfen. Die Augenzahlen der Würfel stellen die Stärke der Schiffe dar. Alle Piratenschiffe kämpfen gegen die Karawanenschiffe. Und zwar die am nächsten liegenden zuerst. Höhere Werte schlagen kleinere Augenzahlen, bei Gleichstand sinken beide Schiffe. Also: Ein Karawanenschiff zeigt eine 5. Daneben liegt ein Piratenschiff mit einer 2. Dieses Schiff geht sang und klanglos unter. Das nächste jetzt benachbarte Schiff zeigt eine 6 und versenkt somit das Karawanenschiff. Sind alle Karawanenschiffe am Grund des Meeres, endet die Seeschlacht. Alle Schiffe, die jetzt noch übrig sind, nehmen Beute auf.

Diese Beute gilt es jetzt in den Hafen zu bringen. Dort regeln Angebot und Nachfrage den Preis. Mit der Inselbewohnerin lässt sich die Nachfrage ändern. Mit dem Händler lässt sich schließlich die Beute verkaufen und in Siegpunkte umwandeln.

Der Schiffsbauer bringt neue Schiffe, der Schamane verteilt Flüche – übrigens auch an sich selbst -, der Kartograf nimmt neue Abenteuerkarten und mit dem Gouverneur kann man alle seine Schiffe zurückholen. Dafür wird man zum Freibeuter und erhält ein schwarzes Mal – pfui, pfui, pfui.

Darüber hinaus gibt es verschiedene Zusatzmodule, die das Spiel ausgeglichen gestalten. Für untergegangene Schiffe erhält man Yin-Yang-Plättchen, die man wieder in Vorteile wie unsinkbares Schiff, Schnäppchenverkauf oder doppelte Warenladung umwandeln kann.

Fazit

Die Piraten der 7 Weltmeere sind ein solides Game mit vielen schönen Einzelelementen. Dazu gehört beispielsweise die bedruckte Metallschachtel, deren Rückseite der Spielplan ist und in deren Deckel das Würfelmeer liegt. Das Spielmaterial ist wertig und die grafische Gestaltung ist gelungen. Die Spielregel ist leicht verständlich, aber aufgrund der vielen Spielelemente umfangreich. Vor der ersten Partie unbedingt gut lesen. Die Idee, Würfel als Schiffe einzusetzen, ist genial, ebenso die Abrechnung der Seeschlachten. Das Spiel selbst lässt sich flüssig spielen, da bei jeder Aktion immer alle Spieler involviert sind. Ein echtes Muss für den Spieleschrank. Auch wenn dort kein Platz mehr ist 🙂

Vielen Dank an 2 Geeks für das Rezensionsexemplar.

Bei der Spieleoffensive bestellen

Spielbewertung für Die Piraten der 7 Weltmeere von Alexander Newskiy und Oleg Sidorenko

Schwierigkeit Spielspaß Spielreiz Spielgrafik
mittel sehr hoch hoch passt sehr gut zum Thema
Alter Spieler Spieldauer Spielpreis
ab 9 Jahre 2 – 4 60 min 32 Euro

Gesamturteil:

sterne_4_5_klein

 

 

2 Gedanken zu „Joho, joho, Piraten fahr`n übers Meer

  1. Pingback: Turnier auf der Spiel: Im Schatten des Throns | The Board Game Journal

  2. Pingback: Ein Baumhaus a la 7 Wonders | The Board Game Journal

Hinterlasse einen Kommentar