Wien bittet zum Tanz

Auf zum Opernball nach Wien! Es wird getanzt und am Buffet geschlemmt. Reiner Knizia entführt mit seinem Spiel Wiener Walzer in die Welt der Reichen und der ganz schön Reichen. Wir haben nicht getanzt, aber gespielt. Was das Spiel taugt, lest Ihr hier.

Bei Wiener Walzer von Piatnik wird am Buffet geschlemmt und getanzt, was das Zeug hält

Bei Wiener Walzer von Piatnik wird am Buffet geschlemmt und getanzt, was das Zeug hält

Bei Wiener Walzer schlüpft jeder Spieler in die Rolle eines Partnervermittlers. Jeder Spieler besitzt dazu insgesamt 12 weibliche und männliche Tänzer einer Nation mit den Werten 0 bis 5.  Der aktive Spieler zieht einen Tänzer von seinem verdeckten Nachziehstapel und platziert ihn auf dem Spielplan. Wird hierbei ein anderer Tänzer gänzlich umschlossen, kommt es zum Tanz. Der umschlossene Tänzer tanzt mit der wertvollsten benachbarten Figur. Stehen mehrere gleichwertige Tänzer zur Auswahl, kann der Partnervermittler des umschlossenen Tänzers bestimmen, mit wem dieser tanzt. Warum das Ganze? Beide beteiligten Spieler erhalten die Summe der beiden Tänzer als Siegpunkte. Beide Tänzer werden anschließend umgedreht.

Bis hierhin ist es eigentlich ein ganz einfaches Spiel. Etwas anspruchsvoller wird Wiener Walzer durch die Buffet-Wertung. Auf jedem Feld des Spielplans liegt ein Chip mit Speisen vom Buffet. Es gibt fünf verschiedene Speisen, die auf den Chips 1- bis 3-mal vertreten sind. Für jeden kompletten Speisensatz erhält der Spieler am Ende 5 Siegpunkte.

Hier lässt sich mit einer Dame der Fünfer-Herr abgreifen. Einen Herrn zu spielen macht dagegen wenig Sinn. Es sei denn, man braucht unbedingt die beiden Kaviar-Häppchen.

Hier lässt sich mit einer Dame der Fünfer-Herr abgreifen. Einen Herrn zu spielen macht dagegen wenig Sinn. Es sei denn, man braucht unbedingt die beiden Kaviar-Häppchen.

Damit sind die Spieler jetzt in der Bredoullie: Passenden Chip sammeln oder Tänzer geschickt platzieren? Beides geht meistens nicht. Und genau aus dieser Zwickmühle entsteht das Spannungspotenzial von Wiener Walzer. Die Spieler müssen sich bei jedem Zug entscheiden, welchen der beiden Wege sie gehen wollen. Theoretisch kann ein Spieler auch zwei eigene Tänzer miteinander tanzen lassen. Ist allerdings nicht unbedingt sinnvoll, da man mit einem Tanz gleich zwei seiner Figuren aus dem Spiel nimmt. Auf der anderen Seite gucken die Mitspieler in die Röhre. Dennoch: Es hat sich gezeigt, dass dieser Weg nicht zum Sieg führt.

Grafisch nicht in der absoluten Top-Liga, aber dennoch passend zum Spiel. Viel Material wird nicht benötigt, aber dieses ist in Ordnung.

Grafisch nicht in der absoluten Top-Liga, aber dennoch passend zum Spiel. Viel Material wird nicht benötigt, aber dieses ist in Ordnung.

Fazit: Wiener Walzer ist ein Spiel mit einfachen Regeln, das dennoch einen gewissen Tiefgang bietet, den man so beim Lesen der kurzen Spielregel nicht erwartet. Trotzdem lässt es sich flott spielen, wenn man nicht gerade den Obertaktiker mit am Tisch hat. Mit Wiener Walzer bringt Piatnik jetzt innerhalb eines Jahres das zweite gute Autorenspiel (nach Pacal´s Rocket) auf den Markt. Und diesmal handelt es sich auch tatsächlich um ein Familienspiel und somit stimmt auch die Altersangabe. Insgesamt scheint sich bei Piatnik ein positiver Trend abzuzeichnen. Weiter so!

Vielen Dank an Piatnik für das Rezensionsexemplar.

Spielbewertung für Wiener Walzer von Reiner Knizia

Schwierigkeit Spielspaß Spielreiz Spielgrafik
leicht hoch mehr Tiefgang als erwartet passt zum Spiel
Alter Spieler Spieldauer Spielpreis
ab 8 Jahre 2 – 5 35 min ca. 23 Euro

Gesamturteil:

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