Träumerei ohne Funkenflug

Am Spiel Dreams von Olivier Grégoire scheiden sich die Geister. Die Meinungen der Testspieler schwanken zwischen Top und Flop – je nach geistiger Ausrichtung. Kreative Menschen gehören dabei eher zum ersten Lager, Pragmatiker, Taktiker und kühle Rechner eher zur zweiten Gruppe.

Bei Dreams basteln die Spieler gemeinsam an einem Traum. Die Spieler schlüpfen dabei in die Rolle von Göttern und legen mit unterschiedlichen Kristallen einen Traum auf das Firmament. Ein Spieler erhält eine andere Rolle: Er ist ein Mensch, der sich unter die Götter geschmuggelt hat. Logischerweise kennt er den großen Plan der Götter nicht und tappt mit seinen Kristallen im Dunkeln. Die Aufgabe des Menschen ist es, den Traum der Götter herauszufinden. Die Götter wiederum müssen den Menschen entlarven.

Dreams ist schön gemacht, der Funke will aber nicht überspringen

Dreams ist schön gemacht, der Funke will aber nicht überspringen

Zu Beginn einer Runde werden vier Träume ausgelegt und mit den Ziffern 1 bis 4 gekennzeichnet. Anschließend wird ein beliebiger Stapel aus den Götterplättchen ausgesucht und an die Spieler verdeckt verteilt. Der Stapel enthält je nach Anzahl der Spieler x-mal die Ziffer des zu legenden Traumes und einmal ein Menschenplättchen. Reihum legen die Spieler ihre Kristalle ab. Danach stellt jeder Spieler auf seinem Tippstern das Ergebnis seiner Beobachtungen ein. Die Götter tippen, wer der Mensch ist, der Mensch tippt den Traum. Anschließend wird ausgewertet.

Meine Meinung

Das Spiel ist recht einfach, eine Spielrunde dauert etwa 5 Minuten. Bei den Spielern ist vor allem Beobachtungsgabe erforderlich. Wer setzt welchen Kristall wohin? Um das totale Chaos auf dem Spielbrett zu verhindern, zwingt der Punktemechanismus die Götter eigentlich zum korrekten Setzen ihrer Steine. Dies macht es dem Menschen zwar deutlich einfacher, seine Aufgabe zu erledigen, dennoch bleibt bei den Göttern ein gewisser Interpretationsspielraum. Das merkt man immer hinterher bei der Diskussion, was denn welcher Stein darstellen sollte. Und so geraten auch immer wieder Götter in den Verdacht, Menschen zu sein und auf dem Spielbrett herrscht dann doch irgendwie Chaos.

An der Gestaltung des Spiels gibt es nichts zu meckern. Lediglich die Anleitung könnte an der einen oder anderen Stelle etwas klarer sein.

Der Funke will bei Dreams aber irgendwie nicht so richtig überspringen. Woran das letztendlich liegt, ist schwer zu sagen. Ich glaube aber, dass sich vor allem das Rumgestochere im Nebel des Firmaments auf viele Spieler negativ auswirkt. Letztendlich reduziert sich das Spiel auf Folgendes: Drei Kristalle setzen, jemanden verdächtigen, das war’s. Für mich jedenfalls ist das zu wenig, um an jedem Spieleabend das Spiel aus dem Schrank zu holen. Da gibt es bessere Alternativen. Dixit-Spieler mögen das anders sehen.

Vielen Dank an Zoch für ein Rezensionsexemplar.

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Spielbewertung für Dreams von Olivier Grégoire

Schwierigkeit Spielspaß Spielreiz Spielmaterial
leicht mittel mittel sehr schön
Alter Spieler Spieldauer Spielpreis
ab 10 Jahre 3-6 30 min 30 Euro

Gesamturteil:

sterne_3_klein

 

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