Klassiker mit pfiffigen Details

Mit Rajas of the Ganges hat Huch ein klassisches Worker-Placement-Spiel von Inka und Markus Brand herausgebracht, das durch ein paar Neuheiten überzeugt. Besonders interessant sind die beiden Siegpunkteleisten. Die Ruhmesleiste und die Geldleiste verlaufen parallel zueinander in entgegengesetzten Richtungen um den Spielplan. Wenn sich die beide Steine auf der Strecke treffen, endet das Spiel.

Auffällig bei Rajas of the Ganges sind die beiden gegenläufigen Siegpunktleisten für Geld und Ruhm am Rand des Spielbrettes

Auffällig bei Rajas of the Ganges sind die beiden gegenläufigen Siegpunktleisten für Geld und Ruhm am Rand des Spielbrettes

Die Aufgabe ist es, mithilfe der Arbeiter und den gesammelten Würfeln die eigene Provinz auszubauen und dadurch den Wettlauf um Reichtum und Ruhm zu gewinnen.
Die wichtigste Ressource im Spiel sind verschieden farbige Würfel. Sie dienen als zum einen als Zahlungsmittel für die verschiedenen Aktionen, zum anderen benötigt man die Würfel zum Kauf von Erweiterungen seiner Provinz. Allerdings stehen die Würfel nicht in unbegrenzter Menge zur Verfügung und schnell stellt man als Spieler fest, dass ein permanenter Mangel an Würfeln herrscht.Vor allem an den richtigen Würfeln: Erhält ein Spieler einen Würfel aus dem Vorrat, würfelt er ihn sofort und legt damit den Wert fest. Das ist entscheidend, da man an verschiedenen Stellen im Spiel Würfel mit einer bestimmten Augenzahl abgeben muss.

Es gilt also, seine Aktionen so würfelschonend und optimal wie möglich auszuführen. Damit es etwas leichter geht, kann man an den unterschiedlichsten Stellen sogenannte Boni erhalten. Das sind Geld – wird auf der Geldleiste abgetragen und ist zum Bezahlen von Aktionen notwendig -, Würfel oder andere Vergünstigungen, wie zum Beispiel Gebäudeaufwertungen oder zusätzliche Arbeiter.

Ein Spielzug selbst gestaltet sich recht einfach: Arbeiter setzen, gegebenenfalls die Kosten dafür bezahlen und Aktion ausführen. Eben ein klassisches Worker Placement. Die einzelnen Aktionen sind in die Bereiche Steinbruch, Marktplatz, Palast des Großmoguls und Hafen unterteilt. Mit den Steinbruch-Aktionen kann man seine Provinz ausbauen. Dazu gibt es in den verschiedenen Würfelfarben Plättchen, die man anlegt. Sind auf dem Plättchen Gebäude, erhält man Ruhmespunkte, bei Marktplätzen Geld. Möglicherweise auch Boni. Mit der Marktplatz-Aktion kassiert man Geld für Marktplätze in der eigenen Provinz. Im Palast des Großmoguls erhält man Würfel und Vergünstigungen, wie beispielsweise Karma (damit dreht man einen Würfel auf die gegenüberliegende Seite). Im Hafen gibt es für einen Würfel mit einer 1, 2, oder 3 neue Würfel, Geld, Ruhmespunkte oder Karma.

Das Spielende wird eingeläutet, wenn ein Spieler es schafft, dass sich die beiden Spielsteine auf der Ruhmes- und Geldleiste begegnen. Der aktuelle Durchgang wird dann noch zu Ende gespielt. Wer am Ende des Durchgangs die größte Überlappung seiner beiden Steine aufweist, gewinnt.

Meine Meinung

Rajas of the Ganges bringt ein paar zusätzliche Elemente in den Worker-Placement-Mechanismus, den ich bisher so noch bei keinem Spiel gesehen habe. Diese Elemente sind sehr stimmig integriert, sodass sich das Spiel flüssig spielen lässt. Das taktische Element ist aufgrund der Fülle an Möglichkeiten sehr groß, sodass das Spiel eher etwas für Fortgeschrittene und Experten ist.

Der besondere Reiz des Spiels geht von den beiden Siegpunkteleisten aus. Um zu gewinnen, muss man auf beiden Leisten irgendwie vorwärts kommen. An Geld kommt man mit etwas weniger Aufwand wie an Ruhmespunkte, dafür entspricht ein Ruhmespunkt aber zwei Geld.

Insgesamt ist das Spiel sehr ausgewogen, aber durch die besondere Stellung der Würfel im Spiel nicht ganz einfach zu handhaben. Auch das macht Rajas of the Ganges eher zum Kennerspiel, aber zu einem guten.

Vielen Dank an Huch für ein Rezensionsexemplar.

Leider ist das Spiel derzeit nicht lieferbar. Voraussichtlich ab März ist es wieder im Handel. Vorbestellungen sind hier möglich. Bei Amazon gibt es zwar noch ein paar Exemplare, allerdings zu unverschämten Preisen. Daher habe ich diesmal auf den Direktlink verzichtet.

Spielbewertung für Rajas of the Ganges von Inka und Markus Brand

Schwierigkeit Spielspaß Spielreiz Spielgrafik
mittel – schwer hoch hoch sehr schön
Alter Spieler Spieldauer Spielpreis
ab 12 Jahre 2 – 4 90 min ca. 45 Euro

Gesamturteil:

sterne_4_5_klein

 

 

 

2 Gedanken zu „Klassiker mit pfiffigen Details

  1. Hallo Bernd,
    wirklich ein ganz tolles Spiel, das mit jeder Partie besser wird.
    Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Abstand der Spieler zueinander gemacht? Eher knapp oder eher weit auseinander?

    Liebe Grüße
    Jasmin

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    • Hallo Jasmin,

      bei unseren Spielrunden ging es recht knapp her. Meist ging es nur um einen Spielzug. Man darf sich daher auch keine Auszeit leisten und muss gut planen.

      Viele Grüße
      Bernd

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