Die WM kann kommen

Frankreich gegen England und Spanien gegen Niederlande: Das wären ganz passable Halbfinals bei der Fußball-WM 2018. Ok, die Engländer scheitern im Elfmeterschießen und die Niederlande haben sich erst gar nicht qualifiziert. 1558, tja da sah die Welt noch ganz anders aus. Da tobte zwischen Katholiken und Protestanten ein Streit um Einfluss und Macht. In diese Zeit entführt Ken Folletts „Das Fundament der Ewigkeit“. Die Spieler schlüpfen in die Rolle einflussreicher Familien, die ihre Machtposition stärken wollen. Dazu verbinden sie sich zeitweise mit wichtigen Personen der europäischen Gesellschaft. Ständig kommt es zu Machtproben zwischen den Spielern in den vier Ländern. Wer dabei der richtigen Religion angehört, punktet sich zum Sieg.

Gespielt wird in zweigeteilten Runden, Halbjahre genannt. Die beiden Aktionsrunden gehören indirekt zusammen. So wird im zweiten Halbjahr quasi gesät, um im nächsten ersten Halbjahr dann zu ernten.

 

Das Fundament der Ewigkeit im Überblick als 3-Spieler-Version

Das Fundament der Ewigkeit im Überblick als 3-Spieler-Version

Der Startspieler beginnt zunächst das „erste“ erste Halbjahr. Dazu würfelt er lediglich den schwarzen Würfel (insgesamt gibt es sechs Würfel pro Spieler). Diesen setzt der Spieler auf seine Religionskarte. Er muss sich dazu für eine der beiden Parteien entscheiden (Katholik oder Protestant). Jedes Mal, wenn ein Spieler das erste Halbjahr spielt, dreht er den Würfel um ein Auge nach unten. Zeigt der Würfel eine 1 und muss ein Spieler den Würfel herunterdrehen, darf er ihn neu würfeln und dabei die Religion neu wählen.

Jeder Spieler besitzt 6 Würfel. Einen für seine Religionszugehörigkeit, 4 Länderwürfel zum Anheuern von Persönlichkeiten und einen Jokerwürfel.

Jeder Spieler besitzt 6 Würfel. Einen für seine Religionszugehörigkeit, 4 Länderwürfel zum Anheuern von Persönlichkeiten und einen Jokerwürfel.

Neben dem schwarzen Würfel für die Religion besitzt jeder Spieler vier Würfel in den vier Farben der eingangs erwähnten Länder. Diese darf er im 2. Halbjahr würfeln und mit einem Würfel eine Person anheuern. Im 1. Halbjahr darf er dann die Aktion der erworbenen Figur nutzen.

Wer eine Figur anwirbt, darf gleichzeitig ein Handelshaus und einen zur erworbenen Figur passenden Religionsstein in dem Land setzen. Die Handelshäuser werden benötigt, um Waren in Siegpunkte umzuwandeln, die Religionssteine sorgen für Mehrheiten in den Ländern. Dazu später mehr.

Wer eine Figur anheuert, darf ein Handelshaus auf die Position der Würfelaugenzahl setzen. Außerdem wird ein passender Religionsstein gesetzt.

Wer eine Figur anheuert, darf ein Handelshaus auf die Position der Würfelaugenzahl setzen. Außerdem wird ein passender Religionsstein gesetzt.

Die Würfel auf den Figurenkarten werden im 1. Halbjahr ebenfalls heruntergedreht. Wird quasi die „Null“ erreicht, verschwindet die Figur, der Würfel wird wieder frei und kann im 2. Halbjahr wieder gewürfelt werden.

Bisher kennen wir fünf Würfel. Fehlt noch einer – der violette Würfel. Er ist ein Jokerwürfel und kann wie einer der vier Länderwürfel eingesetzt werden.

Mit freien Würfeln darf noch eine Zusatzaktion auf der Aktionsleiste gemacht werden. Besonders wertvoll ist der violette Würfel, der den Zutritt zu den Häfen (Warenverkauf) ermöglicht.

Mit freien Würfeln darf noch eine Zusatzaktion auf der Aktionsleiste gemacht werden. Besonders wertvoll ist der violette Würfel, der den Zutritt zu den Häfen (Warenverkauf) ermöglicht.

Am Ende des 2. Halbjahres darf ein Spieler noch mit seinen freien Würfeln eine Aktion auf der Aktionsleiste machen. Ausgehend von der aktuellen Position setzt ein Spieler seine freien Würfel auf die entsprechenden nächsten Felder. Eine der so belegten Aktionen darf der Spieler durchführen. Hier wird der violette Würfel wichtig, denn mit ihm darf man in den Häfen Waren gegen Siegpunkte verkaufen.

Am Ende eines Spielzuges wird noch geschaut, ob es Religionskonflikte in einem der Länder gibt. Sind alle Plätze eines Landes mit Religionssteinen belegt, wird überprüft, welche Partei (Katholiken oder Protestanten) die Mehrheit hat. Jeder Spieler, der der Siegerpartei angehört, erhält so viele Siegpunkte, wie die Position seines Handelshauses in dem Land entspricht.

Das Spiel geht in die Endphase, wenn ein Spieler 50 oder mehr Punkte hat. Dann gibt es noch ein paar Sonderpunkte für Handelshäuser, Schutzplättchen, nicht verkaufte Waren und Vorteilsplättchen, anschließend steht der Sieger fest.

Meine Meinung

rieneck

Michael Rieneck präsentiert Das Fundament der Ewigkeit

Michael Rieneck, der auch schon bei den beiden Vorgängern aus der Ken-Follett-Reihe als Autor mitgearbeitet hat (zusammen mit Stefan Stadler), hatte diesmal das Problem, ein Spiel parallel zum Buch zu entwickeln. Ob das Spiel mit dem Inhalt des Buches etwas zu tun hat, kann ich leider nicht sagen, muss ich erst noch lesen. Auf jeden Fall gibt es in England den Ort Kingsbridge. Das ist doch schon mal was.

Das Spiel ist durch den festgelegten Rundenmodus zwar etwas starr im Spielablauf, bietet aber trotzdem genügend Möglichkeiten, um abwechslungsreich zu sein. Das Spiel ist zwar recht ausgewogen, doch man sollte sich nicht täuschen lassen. Durch ein paar geschickte Züge kann sich das Blatt recht schnell wenden. Ein probates Mittel ist zum Beispiel der Einsatz von Siegpunkten, um auf der Aktionsleiste Felder zu überspringen.

Grafisch ist das Spiel hervorragend gelungen (Michael Menzel) und passt ganz toll zu den anderen beiden Spielen der Ken-Follett-Serie bei Kosmos. Insgesamt ein solides Kennerspiel für 3 bis 4 Spieler ab 12 Jahren, das etwas leichter als seine beiden Vorgänger daherkommt. Als 2er-Variante funzte das Spiel bei uns nicht so richtig, geht dafür aber schneller.

Vielen Dank an Kosmos für ein Rezensionsexemplar.

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Spielbewertung für Das Fundament der Ewigkeit von Michael Rieneck

Schwierigkeit Spielspaß Spielreiz Spielmaterial
mittel hoch hoch sehr schön
Alter Spieler Spieldauer Spielpreis
ab 12 Jahre (2)3-4 75-90 32 Euro

Gesamturteil:

sterne_4_klein

 

 

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