Ein Baumhaus a la 7 Wonders

Das allerbeste Baumhaus aus dem Hause 2Geek (Die Piraten der 7 Weltmeere) ist ein Kartenlegespiel in 7-Wonders-Manier. Die Handkarten wandern von Spieler zu Spieler, sodass man nie genau weiß, was als nächstes kommt. Eine nette Idee, leider lässt das Spielmaterial und der Abrechnungsmodus etwas zu wünschen übrig.

Beim Aufmachen der nett gestalteten Blechbox fällt sofort der gebogene Kartensatz auf. Die beiden Päckchen sind leicht verformt, nach ein bisschen Kraftsport an den Karten geht es aber. Etwas unglücklich ist auch die Farbzusammenstellung der Pöppels. Die beiden Farben rot und magenta sind bei Kunstlicht quasi nicht auseinanderzuhalten. Die Zählleiste besteht aus drei nebeneinanderliegenden (zurechtgebogenen) Karten. Die Zählsteine sind etwas wackelig. Wir haben uns daher der größeren und festeren Carcassonne-Zählleiste und entsprechend standfesteren Pöppels bedient.

Ein Baumhaus wird in Das allerbeste Baumhaus nach festgelegten Regeln errichtet

Ein Baumhaus wird nach festgelegten Regeln errichtet

Das allerbeste Baumhaus ist ein Kartenablegespiel. Jeder Spieler beginnt mit einem Baumstamm und sechs Baumhauskarten. Der Gleichgewichtspöppel wird zu Beginn auf das mittlere Feld der Baumstammkarte gestellt. Alle Spieler wählen gleichzeitig eine Karte und spielen diese verdeckt aus. Die restlichen Karten werden an den linken Nachbarn weitergegeben. Anschließend werden die Karten gleichzeitig aufgedeckt und angebaut. Dabei sind folgende Anbauregeln zu beachten:

  • Wird ein Farbe das erste Mal in das Baumhaus eingebaut, darf sie beliebig platziert werden.
  • Ist eine Farbe bereits im Baumhaus vorhanden, muss die Karte so angelegt werden, dass sie mindestens eine Karte derselben Farbe berührt.
  • Eine Karte muss immer über zwei anderen platziert werden, es sei denn, es handelt sich um eine Randkarte. Diese hat nur eine Karte unter sich.
  • Die maximale Höhe einschließlich Stamm sind sechs Kartenreihen.
  • Es ist der Gleichgewichtsmarker zu beachten. Steht er in der Mitte, darf man nach rechts und links anlegen. Der Marker wandert auf die entsprechende Seite. Steht er z.B. links, muss die neue Karte auf der rechten Hälfte des Baumhauses angelegt werden. Dadurch wandert der Marker wieder in die Mitte.

Gespielt wird über 3 Runden zu je fünf Karten. Nach jeder Runde findet eine Wertung statt. Dazu darf sich jeder Spieler – beginnend beim Startspieler – eine Wertungskarte nehmen. In umgekehrter Reihenfolge werden diese dann ausgespielt. Die Wertungskarten verdoppeln entweder den Wert einer Farbe oder setzten den Wert auf Null. Sind alle Wertungskarten gespielt, werden die sechs Farben ausgewertet. Pro Karte einer Farbe gibt es einen Punkt. Nach der dritten Auswertung ist Schluss und der Sieger steht fest.

Guter Plan von den Mitspielern durchkreuzt: Für Gelb und Blau gibt es leider keine Punkte. Für jede grüne und rote Karte dafür 2 Siegpunkte.

Guter Plan von den Mitspielern durchkreuzt: Für Gelb und Blau gibt es leider keine Punkte. Für jede grüne und rote Karte dafür 2 Siegpunkte.

Meine Meinung

Idee und Umsetzung sind ganz nett, der Spielmechanismus ist allerdings nicht ganz neu. Durch das Weitergeben der Karten weiß man nie, welche Farben als nächstes kommen. Das macht den Baumhausbau etwas glücksabhängig – oder taktisch, je nachdem wie man es sehen möchte. Auf jeden Fall habe ich vergeblich nach einer soliden Strategie gesucht. Am besten hat man von jeder Farbe etwas, das macht die Wertung mit den vorhandenen Regeln etwas weniger glücksabhängig.

Wer mit Kindern spielt, sollte die Wertung einfach ändern und auf die Wertungskarten ganz verzichten. Zum Beispiel kann man für die erste Karte einer Farbe 1 Punkt vergeben, für die zweite Karte zwei, die Dritte drei usw. Dadurch erhält man eine etwas berechenbarere Wertung. Die Schlusswertung kann bleiben (1 Punkt pro Karte erhält der Spieler, der die meisten Karten einer Farbe besitzt). Mit diesem Wertungsmodus könnte die Sternezahl in der Endwertung höher ausfallen.

Schade sind nur die eingangs erwähnten Mängel beim Spielmaterial. Diese kann man zwar relativ leicht abstellen, nach dem sehr schönen Piraten-Spiel hatte ich solche Mängel allerdings nicht erwartet.

Vielen Dank an 2Geeks für das Rezensionsexemplar.

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Spielbewertung für Das allerbeste Baumhaus von Scott Almes 

Schwierigkeit Spielspaß Spielreiz Spielgrafik
leicht mittel mittel leichte Mängel beim Spielmaterial
Alter Spieler Spieldauer Spielpreis
ab 8 Jahre 2 – 4 20 min 15 Euro

Gesamturteil:

sterne_3_klein

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